Gründungssage
(um 800)
Auf einer Burg in Geltow herrschte ein Krul der Heveller.
Er hatte im Kampf gegen die Deutschen seinen Sohn verloren
und statt dessen einen verwandten Jüngling als Erben auserwählt und ausgebildet.
Nach der Jagd fuhr dieser, nur von einem Knecht begleitet,
im Boot auf dem Schwielowsee zurück.
Abgetrieben durch einen starken Sturm und bei Verlust des Ruders
fanden sie erst im Dunkeln hinter einer Insel Schutz.
Am anderen Morgen sahen sie einen anderen Kahn mit einer schönen Fischerin.
Der Jüngling und die Fischerin verliebten sich einander und fuhren zu einer Stelle
gegenüber der Nuthemündung, dort wo heute die Heilig-Geist-Kirche steht.
Er baute eine Hütte aus Eichenzweigen und lebte dort mit ihr den ganzen Sommer
bis zum ersten Schnee. Da erst sagte Chocus dem Mädchen, wer er wirklich sei
und dass er sie auch öffentlich zur Frau nehmen möchte.
Er müsse nach Hause um alles vorzubereiten.
Er ging mit seinem Diener über das zugefrorene Moor
und wollte in drei Tagen wieder zurück sein, um das Mädchen zu holen.
In Geltow erfuhr er nun, dass der alte Krul inzwischen gestorben sei
und der Sohn des Oberkriwen (Schamanen)
zum neuen Krul gewählt wurde.
Chocus wurde in einen Kerker geworfen,in der Nacht aber durch seinen Diener befreit.
Sie flohen darauf zum König aller Wilzen, dem mächtigen Wilzan,
auf die Burg des Dragowit (bei Nauen/ Brandenburg ?).
Es dauerte aber noch neun Tage
bis Wilzan und Chocus zur Insel kamen.
Inzwischen war aber die schöne Fischerin im strengen Winter erfroren.
Wilzan schenkte Chocus als Andenken drei Inseln des heutigen Stadtgebietes.
Dieser baute dort auf der Insel,
auf der er mit der Fischerin den Sommer verbracht hatte,
eine erste feste Burg und nannte sie
„Unter den Eichen“ („Poztupimi“).
Es entstand dann auch ein kleiner Ort mit dem Volk der „Chocini“.