II. Frühes Christentum

Frühes Christentum im Grenzgebiet Ostfrankens

GERMANIEN

Bonifazius, Keiser Karl der Große

Germani“, erste Erwähnung (?) im Verzeichnis „Fasti capitolini“, um 120 v. Chr. GERMANEN rechtsrheinische Nachbarn des Volkes der KELTEN, (auch Stämme

der GOTEN, VANDALEN, BURGUNDER und SKANDINAVIER), erste Erwähnung durch POSEIDONIUS v. APAMEIA, griechischer Bericht über die Wanderung der KIMBERN / CIMBERN  und TEUTONEN von Jütland nach Italien, erste Begegnung germanischer Völker mit ROM

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Semnonen

Erwähnung in römischen Berichten, im „Monumentum Ancyranum“ des AUGUSTUS und in der „Römischen Geschichte“ des VELLEIUS PATERCULUS.

Germanische Stämme

Erwähnung von 16 germanische Stämmen östlich der Elbe, in römischen Berichten u. a. Stamm der VENETI (WENDEN),
durch TACITUS in „Germanica“,
durch VELLEIUS PATERCULUS,
durch CÄSAR im „Gallum Gallicum“,
durch STRABON in „Geographica VII“,
durch PTOLOMAIOS in „Geographia“ und
durch DIO CASSIUS in „Römischer Geschichte“ vom Zug des DRUSUS bis zur Elbe

Römische Besetzung

teilweise römisch besetztes Gebiet / Provinz zwischen Rhein und Elbe nicht römisch besetztes Gebiet östlich der Elbe (Albis),

älteste römische Bronze-Münzfunde aus der Zeit von Kaiser TRAJAN, Kaiser HADRIAN, Kaiser KOMMODUS, Kaiser ANTONIUS PIUS und MARC AUREL bis Kaiser JUSTINIAN I., im Gebiet der Zauche bei Belzig, der Niederlausitz, im Havel-Spree-Gebiet und im Kreis Teltow, sehr selten in der Ostprignitz, Uckermark, Neumark, hauptsächlich über einen Handelsweg vom Main über Thüringen und Sachsen bis zur südlichen Mark, (bis 10. Jh. arabische Münzen in „Hacksilberfunden“ sowie
Funde von byzantinischen und vereinzelt angelsächsischen Münzen, über Russland und die Ostsee die Elbe abwärts
und vom Handelszentrum Prag die Oder aufwärts, ab 10. / 11. Jh. böhmische, ungarische, polnische und deutsche Münzen, der „Sachsen- oder Wenden-Pfennig“, Funde u.a. in Havelberg, Brandenburg, Wachow, Riewend, Kladow, Paretz, Potsdam, Eiche Golm, Schmergow, Alt-Töplitz und Leest)

Erste Hinweise

erste Hinweise durch PYTHEAS v. MASSILIA „Über den Ozean“

Völker-Wanderung

Slawische/Wendische Stämme

RUJANEN auf Rügen,
RÜGENSLAWEN im Kampf mit DÄNEN und SCHWEDEN,
OBOTRITEN, Besiedlung im Norden (Mecklenburg)
SORBEN, Besiedlung im Süden (Niederlausitz)
MILZENER und BESUNZANE (Oberlausitz)
BAJUWAREN dringen aus Böhmen in Bayern ein
TSCHECHEN, Nachrücken der Westslawen in Böhmen
und anderer slawischer Stämme in die Donauprovinzen (bis 650)

THEOPHYLAKTOS SIMOKATTES

erste Erwähnung durch THEOPHYLAKTOS SIMOKATTES
„drei Slawen [...] vom äußersten Ende des westlichen Ozeans“

FREDEGARD

erste Erwähnung durch fränkischen FREDEGARD als Stamm im Gebiet
östlich des fränkischen Machtbereiches, „ex genere Sclavinerom“

6./7.-10. Jahrhundert

OSTFRÄNKISCHES REICH (RÖMISCHES REICH / DEUTSCHES REICH)
FRANKEN
AUSTRIEN
ALEMANNIEN

Herzogtum um Trier, Aachen, Speyer, von Main bis zum Niederrhein
von den Vogesen bis zum Lech
(später SCHWABEN)

SACHSEN Herzogtum mit WESTFALEN, OSTFALEN, EGERN,
zwischen Rhein und Elbe bis zur Nordsee
FRIESLAND
THÜRINGEN
Provinz zwischen Waal und Weser an der Nordsee
unabhängiges Reich zwischen Werra und Saale
(bis 725, 804 Gründung der THÜRINGISCHEN MARK)
BAYERN
BAYRISCHE
OSTMARK
MARK KÄRNTEN
Herzogtum mit Markgrafschaft NORDGAU (um Regensburg)
Markgrafschaft zwischen Lech und den Tiroler Alpen (Grenzland zum
Königreich UNGARN, später Herzogtum ÖSTERREICH)
Herzogtum mit Steiermark (Grenzland zum Königreich UNGARN)
GRENZMARKEN
NORDMARK
(nordöstlich und südöstlich der Elbe)
Markgrafschaft BILLUNGER LANDE / MARK DER BILLUNGER,
zwischen Elbe, Havel und Oder bis zur Ostsee
(später MARK BRANDENBURG und MECKLENBURG),
Gebiete der WILZEN, HEVELLER, OBOTRITEN und UKRER
OSTMARK Markgrafschaft zwischen Elbe und Oder
(später SACHSEN / LAUSITZ)
GRENZMARKEN
THÜRINGER MARK
(südlich der Elbe) zwischen Harz und Elbe
mit MARK MEISSEN (später SACHSEN / ANHALT)
PANNONISCHE MARK
AVARISCHES REICH
GROSSMÄHRISCHES REICH
mit BÖHMEN
und MÄHREN
zwischen Moldau, Neiße und Weichsel
(später UNGARN, POLEN und POMMERN)
719

OSTFRANKEN

(östlich des Rheins)

Missionsauftrag zur Bekehrung der GERMANEN

an WYNFRIETH  (HL.) BONIFATIUS, Bischof von York, 754 Märtyrertod, frühe Verbindung der Deutschen Kirche mit ROM (Papst GREGOR II.),Geleitbrief an Merowinger-Hausmeier KARL MARTELL, Vater Kaiser KARLS I. DES GROSSEN

723 FRITZLAR „Friedeslar“ „Ort des Friedens“ in OSTFRANKEN,
Fällung der Heiligen Donareiche des germanischen Gottes Donar
bei Geismar / Fritzlar durch Bischof (HL.) BONIFATIUS,
Umwandlung der heidnischer Heiligtümer in christliche Kultstätten

772-11.Jh

772-805 SACHSENGEBIET
(NIEDERSACHSEN)
Sachsenkriege, Zerstörung des Heiligtums „Irminsul“
erster Reichstag in der Karlsburg bei Paderborn
775-777 erste Bekehrung und Taufe von Sachsenstämmen
um 780 OSTERWIECK
„SELIGENSTADT“
erstes Missionszentrum Kaiser KARLS I. DES GROSSEN,
(820 Verlegung des BISTUMS nach Halberstadt)
780 WOLMIERSTEDT erste Verhandlungen an der Elbe mit den SLAWEN
789 ELBE (Grenzgebiet) 2 (Schiffs-) Brücken erwähnt
789 HAVEL (Grenzgebiet) Havel „habola fluvium“ erstmalig erwähnt
8.-12. Jh. SIEDUNGSGEBIET
DER SLAWEN
(zwischen ELBE und ODER)
Slawische Stammesnamen
WILZEN / LIUTIZEN, slawischer Großstamm im mittleren Gebiet,
OBOTRITEN, slawischer Großstamm im nördlichen Gebiet,
SORBEN, slawischer Großstamm im südlichen Gebiet,
789 Erwähnung nach fränkischen Berichten mit den Unterstämmen
HEVELLER / STODORANEN, SPREWANEN, PLONI, LUSIZI,
SELPOLI, MORIZANI, ZERWISTI, ZEMZIZI, LIEZISI, ZAMZIZI,
REZANEN, DOSSANEN, NELETCI, LINONEN, MÜRITZER,
REDARIER, TOLLENSER, UKRANEN,
789 Niederlage der WILZEN in der Schlacht gegen das Heer
Kaiser KARLS I. DES GROSSEN
8. / 9. Jh. SLAWISCHE
FLUSSNAMEN
Elbe, Havel, Saale, Spree; Dahme, Dosse, Finow, Müggel, Notte, Oder
entstanden nach slawischen Wortstämmen
8. / 9. Jh. ÖSTLICHES
ELBE-HAVEL-GEBIET

ca. 95 slawische Burgen auf den Territorien der 4 Stämme der
CIZZINER, ZIZZIPANENZ, TOLOSANEN, REDARIER

aus der Hauptgruppe der WILZEN / LIUTIZEN / LEUTIZER,
im 9. Jh. Erwähnung des Stammes durch GEOGRAFUS BAVARUS,
dem „bairischen Geographen“ des Klosters St. Emmeran bei Regensburg

8. / 9. Jh. NORD-SÜD-
HANDELSSTRASSE

Handels- und Heerweg

von der Ostsee über Spandau nach Sachsen

8. / 9. Jh OST-WEST-EUROPA-
HANDELSSTRASSE
Handels- und Heerweg vom Rheinland über Magdeburg, Brandenburg,
Spandau, Köpenick, Küstrin, Lebus nach Polen und Russland
(um 1160 Verlegung der Straße ab Spandau nördlich über den Barnim,
ab 1319 Bezeichnung Markgrafenweg, ab 1344 Gemeiner Weg,
15. Jh. Kurfürstenstraße, Kaiserstraße, ab 1871 Reichsstraße 1,
1945 Fernverkehrsstraße 1, Bundesstraße 1)
9.-11. Jh. GAU HEVELDUN /
GAU HEVELLON
(HAVELLAND)
Slawisches Siedlungsgebiet im Havelland und im Spreegebiet
slawisch „Stodor´ane“, Ableitung von Stammesgebiet „Stodor“,
um 845 „Hehfedi“, um 900 „Wilzen, die man Heveller nennt“,
um 900 „Haefeldan“, 928 / 929 „Sclavos, qui dicuntur Hevelli“,
937 „Heueldun“, um 950 „Heveldi“ / “Hefeldi”,
997 „Stoderaniam“, „que Hevellun dicitur“ / „Ztoderaniam,
quam vulgo Heveldum vocant“, 1011 „ex provincia Hevellun”,
um 1075 „Heveldi, qui iuxta Habolam fluvium sunt“, 1188 „Heveldun“,
danach deutsch der Stamm der HEVELLER benannt und
„terra de havela”, „Land an der Havel“,
Ableitung von indogermanisch „hava“, bzw. deutsch „Hafen“ / „Haff“,
im 9. Jh. Erwähnung durch GEOGRAFUS BAVARUS,
dem „bairischen Geographen“, (1188 GAU HEVELLON Ersterwähnung)

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