Menschlicher Einfluß
11.000-4.000 Jahre vor heute Mittel- und jungsteinzeitliche Jägergruppen drangen an Flüssen in bewaldeten Gebieten vor Gewässer und Wälder lieferten Nahrung. Erlegt wurden u. a. Hirsch, Reh, Wildschwein, Ur (ausgeweideter Skelettfund in der Nutheniederung am Schlaatz, ca. 11.000 Jahre alt).
ab 4.000 Jahre vor heute Bronzezeitliche Siedlungen entstanden in Niederungen, auf nahegelegenen Erhebungen bis 6./ 7. bzw. 12. Jh. n. Chr. (Römerschanze bei Sacrow, Golm) und u. a. auf der Nauener Platte. Grundwasseranstieg und Elbrückstaue zwangen später zur Aufgabe tiefergelegener Siedlungsplätze. Slawen bevorzugten danach wieder Feuchtniederungen, Fluss- und Seeufer und errichteten viele Burgwälle im Havelland.
12.-14. Jh. n. Chr. Mittelalterliche Bevölkerungszunahme durch deutsche Besiedelung zwang zu Waldrodungen und Landausbau, nicht nur auf Rändern der Grundmoränenplatten, Lagegunst durch trockene Siedlungsplätze und Wassernähe (Nauen, Ketzin).
14.-18. Jh. n. Chr. Ziegeherstellung, Entstehung von Fähren, Kanälen, Luchweiden für das Vieh, Barockschlössern an Gewässern, Lustgärten
18.-19. Jh. n. Chr. Entwässerung von Luchgebieten, Betreiben von Ackerbau, Flussbegradigungen, Kanalausbau, Torf- und Raseneisenabbau, Verkehrswegeausbau, Industriealisierung und Landschaftsverschönerung
19.-A. 20. Jh. n. Chr. Intensivierung und Chemisierung in der Landwirtschaft und im Gartenbau, Ent- und Bewässerungen, Moorschwund, Verfüllung zahlreicher Ackersenken, Wasserstraßenausbau (Teltowkanal in Bäkerinne, Havelkanal in Wublitzniederung), umfangreicher Baustoffabbau und starke Grundwasserentnahme
ab M. 20. Jh. n. Chr. Starker Siedlungs- und Verkehrswegeausbau; begrenzte Umwelt erfordert Natur-, Landschafts-, Wasser- und Klimaschutz im gesellschaftlichen und individuellen Bewusstsein
Roland Weiße