Potsdam: Bornstedt, Park Sanssouci

Mühlen (Potsdam: Bornstedt, Park Sanssouci)

POTSDAM (heutiges Stadtgebiet)

Jahr STADT/ Stadtteil Ereignis
WINDMÜHLEN
um 1685 POTSDAM 1 Bock-Windmühle, auf dem Bornstedter Höhenrücken
Bornstedt/ Park Sanssouci (um 1850 abgetragen, 1851-1862 Bau des Orangerieschlosses Sanssouci)
um 1736 (?) 3 Bock-Windmühlen vorhanden (bis 1850 ?)
1736/ 1745 (2.) neue Bock-Windmühle, (am Standort der späteren „Historischen Mühle“),
im Besitz von JOHANN WILHELM LUDWIG GRÄVENITZ,
vom Witam (am Holländischen Viertel) zum Wüsten Berg versetzt (ab 1745 am Schloss Sanssouci),
1746 teilweises Abtragen des Mühlenberges bei Umverteilung der Erdmassen
zur Vergrößerung des Plateaus für das Schloss Sanssouci,
Bitte um Verlagerung der Mühle nach Wusterwitz,
Ablehnung durch König FRIEDRICH II., „weil die Mühle dem Schlosse zur Zierde gereicht“,
Klage des Müllers GRÄVENITZ „wegen Windmangel“ durch Wachstum der Parkbäume,
Anlass zur verklärenden „Legende vom Müller von Sanssouci“,
Die Ursache der Legendenbildung war die Zusammenlegung des Potsdamer Prozesses
mit einem anderen Rechtsstreit des Müllers CHRISTIAN ARNOLD,
Besitzer der Wassermühle/ „Krebsmühle“ in Pommerzig/ Neumark
in den der König zu Gunsten des Müllers eingriff, dadurch spätere volkstümliche Umdichtung
vom standhaften Müller, der sein Recht selbst gegenüber dem König zu behaupten weiß,
"Wann die Justiz Ungerechtigkeiten Tuhet ist sie schlimmer wie Straßen Räuber,

ein Müller ist ein Mensch Eben so guth wie ich bin" König Friedrich II.

sowie die Beschreibung der 1787 erschienenen französischen Biografie „Vie de Frédéric“),
1753 Verkauf an Müller KALATZ, Bitte um Abriss abgelehnt, Instandsetzung,
1764 Verkauf an Müller CARL FRIEDRICH VOGEL, 1770 Bau der Stützmauer,
1779 großer Sturmschaden, 1781 Pacht an Müller HERING, 1786 abgetragen,
(1787-1790) (3.) Mühle/ Galerie-Holländer-Windmühle, Neubau nach Brand/ Sturmschaden,
Cornelius Wilhelm van de Bosch, 1821 Verkaufsangebot an den König FRIEDRICH WILHELM III.,
1841 im Besitz der PREUSSISCHEN SEEHANDLUNG/ König FRIEDRICH WILHELM IV.,
Verpachtung an Müller GOTTLIEB WALSLEBEN, 1842 Lehen des Müllers CARL AUGUST MEYER, 1845
Technik modernisiert, 1851 im Besitz von Müller MEYER,
1851 Rückkauf durch König FRIEDRICH WILHELM IV., 1854 Pacht von Müller POHLE
bis 1858 in Betrieb, ab 1861 "Historische Windmühle"
(1847-1849) Mühlenhaus; Stützmauer und Pergola, an der (Historischen) Windmühle, Ludwig Ferdinand Hesse,
(Teil des Triumphstraßenprojektes, Friedrich Wilhelm IV.)
(ab 1861) "Historische Windmühle"/ Mühlenmuseum
(1945 durch Kriegshandlung abgebrannt, 1988-1993 Wiederaufbau als Mühlenmuseum,
1909 nordöstlich Eröffnung des Restaurants Zur Historischen Mühle)
1748 Holländische „Kunstmühle“, am Schafgraben/ Parkgraben (1786 abgebrannt)
um 1750 Kunstmühle/ Hilfs-Pumpmühle, am Ruinenberg (nach 1786 abgetragen)
(Pump- und Druckanlage zur Havelwasserförderung in den Hochbehälter auf den Ruinenberg
für die Wasserspiele im Park, wegen mangelndem Wasserdruck aber nie richtig in Betrieb)
DAMPFMÜHLEN
1839 POTSDAM Dampfmühle (ehem. Elmhorst’s Mühle/ Dampfmahlmühle Jähnicke), an der Nuthe
ab 1841 Dampfmahlmühle der Königlich Preußischen Seehandlung, in der Brandenburger Vorstadt,
südlich der Eisenbahnstrecke (nach Abriss von 6 Bock-Windmühlen/ „Crudeliussche Mühlen“),
Ludwig Persius, Louis Schrobitz
vor 1843 Dampfmühle (Kneibs Dampfschneidemühle), auf dem Kneibschen Holzhof, an der Havelbucht
um 1900 Dampfmühle Meyer & Jacobi, Leipziger Straße 2a
um 1900 Dampf-Schneidmühle Heere, Lennéstraße 71
um 1900 Dampf-Schneidmühle Gebrüder Saran, Kiewitt 2
um 1900 Dampf-Schneidmühle Schmidtz, Feldstraße 30
um 1900 Dampf-Schneidmühle Schmidt & Sturemund, Alte Luisenstraße 72