Ziegelformate-Industrielle Produktion
Ziegeleien (Ziegelformate-Industrielle Produktion)
Zeigeleigelände mit Ringofen udn Trockenschuppen, um 1900
Die Aufzählung nach Orten, Jahreszahlen und Standortangaben erfolgt ab Potsdam im Uhrzeigersinn bis Berlin. Die Nennung der Ziegeleien bezieht sich auf die früheste Erwähnung oder spätere Nachweise ihrer Existenz in der örtlichen Literatur, auf zeitgenössischen Abbildungen und Ziegeleizeichen in historischen Karten. In der unvollkommenen Bestandsaufname des Ziegeleiwesens sind Ungenauigkeiten oder Irrtümer nicht ausgeschlossen. Die meisten Ziegeleien sind zu Beginn des 20.Jh eingegangen und bis auf wenige Reste nicht mehr vorhanden. Nur die Ziegelei Glindow am Glindower See ist als einzige in der Mark Brandenburg als technisches Denkmal noch in Funktion.
ZIEGELFORMATE IN DER MARK BRANDENBURG
1180 | Bauhütte mit erster Ziegelei, am Zisterzienser-Kloster Lehnin, Klostersee | |
13./ 14./ 15. Jh. | Mittelalterliches Klosterformat: 28,5x 13,5x 8,5 cm/ 28,5x 13,5x 9 cm | |
um | 1666 | Frühes Normmaß: 25x 11,5x 7 cm, |
an der Kirche der Kurfürstin LUISE HENRIETTE in Bärenklau/ Oranienburg | ||
(Grundlage für das Reichs-Normalformat von 1872, nächstfolgende Bauten in Potsdam: | ||
1731 Jagdschloss Stern, 1733 Kommandantur, 1733-1745 Holländisches Viertel) | ||
17./ 19. Jh. | Oldenburger Format: 22x 10,5x 5,2 cm, | |
Holländisches Format: 18x 9x 4,5 cm | ||
1793 | Einheitsmaß: 30x14x6,5 cm (Maximalformat), 25x 12x 6,5 cm (Minimalformat) | |
(5.7.1793 „Regulativ“ durch König FRIEDRICH WILHELM II.) | ||
1872 | Reichs-Normalformat: 25x 12x 6,5 cm | |
(seit 1867 durch Übereinkunft der Ziegelfabrikanten eingeführt) | ||
(1952) | Normalformat: 24x 11,5x 7,1 cm, Maßordnung im Bauwesen durch Architekt ERNST NEUFERT | |
INDUSTRIELLE ZIEGELPRODUKTION
1824/ 1832 | Wiedereinführung des Sicht-Mauerwerkes durch Baumeister KARL FRIEDRICH SCHINKEL | |
an der Friedrichwerderschen Kirche und der Bauakademie in Berlin | ||
1858 | Hoffmannscher Ringofen, Patent von Baurat FRIEDRICH EDUARD HOFFMANN, | |
umfangreichere Produktion durch Kreislauf des Ziegelbrandes | ||
in ringförmig angeordneten Kammern (1859 erster Ringofenbrand in Scholwin bei Stettin) | ||
um | 1860 | Stangenpresse u. a. Ziegeleimaschinen |
Erfindung und Entwicklung von Ziegelei-Industriellem CARL SCHLICKEYSEN | ||
19. Jh. | Ziegelscheunen und Ziegeleien an den „Glindow’schen Lehmgruben“ | |
(Ziegelerdelöcher bis zu 30 m tief, | ||
Sand-Abraumberge aufgeschüttet als „Glindower Platte“/ „Glindower Alpen“) | ||
um | 1850 | 50 Ziegelein im Amtsbereich v. Kaehne erwähnt bei Theodor Fontane |
(Glindow, Petzow, Potsdam, Werder, Ketzin bis Tremmen) | ||
um | 1870 | ca. 250 Ziegeleien um Brandenburg |