Rückschmelze

Weichselkaltzeitliches Gletscherrückschmelzen

(Kames = Umkehrlandschaften) und kurze Gletschervorstöße (Endmoränen)

Infolge von Klimaverbesserung und geringem Eisnachschub aus Skandinavien tauten viele Kilometer breite Gletscherrandzonen von oben her nieder, die große Kies-, Sand- und Schluffmengen freisetzten (Bänderschluffe und -tone besonders der Saaleeiszeit; Ziegelerde Lehnin, Glindow, Werder). Schmelzwässer lagerten diese um und begruben einige Gletscherreste. Große Niedertaueisflächen bildeten ebene, wellige bzw. hüglige Sand-Kiesflächen, sogenannte Umkehrlandschaften in hoher oder niederer Lage mit vielen kleinen und großen, einst mit Eis gefüllten Senken (Potsdamer Heide, Döberitzer Heide, Grunewaldgebiet, nördlich Beelitz, um Lehnin). Gletschervorstöße unterbrachen das allgemeine Eisschmelzen, so dass sich im Rückland weitere Endmoränen auftürmten. Besonders in Gletscherzerfallsphasen gab es viel Wasser, das zum Teil in Gletscherspalten stürzte, diese bis auf den Untergrund vertiefte und auch Strudelkessel aushöhlte. Auf dem Gletschergrund floss es ins eisfreie Vorland. Dabei spülte es zickzackartige Täler mit kleinen Senken aus, die subglaziären Schmelzwasserrinnen (Tunneltäler). Auf Platten, Niederungen und in Endmoränen verlaufen diese Rinnen in Süd- bzw. Südwestrichtung (Bäke-, Grunewald-, Potsdamer, Caputher, Wilhelmshorster, Seddiner, Bohnenländer, Beetzsee- und Mittelbusch-Rinne bei Töplitz).