993 - 993

Ersterwähnungen (993 - 993)

Stadtsiegel von Potsdam (15.Jahrhundert und 1890)

Stadtsiegel von Potsdam (15.Jahrhundert und 1890)

Jahr Anmerkung Ereignis
03.07.993 POTSDAM / GELTOW „Schenkungsurkunde“ (Urkunde Nr.: D O.III.131)
erste urkundliche Erwähnung , Schenkung von König OTTO III.
an Reichs-Äbtissin MATHILDE vom Stift Quedlinburg
(in Vormundschaft für König OTTO III.) zur rechtzeitigen Sicherung
von Ansprüchen über das Gebiet östlich der Elbe / Havel
„[…] dedimus de nostra proprietate dua loca, Poztupimi et Geliti dicta,
in prouincia Heuellon uocata et in insula Chotiemuizles sita, [...]”,
„[...] von unserem Eigentum zwei Orte gegeben haben,
Poztupimi und Geliti genannt, gelegen inder Hevellon geheißnen Provinz
und auf der Insel Chotiemvizles (Insel des Chocus ?), [...]”,
gegeben am 3. Juli, im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 993,
in der 6. Indiction und im 10ten Jahre des Königthums Otto´s III.
So geschehen in Merseburg. Glück auf!“,
geschrieben und beglaubigt von HILDEBALD, Bischof von Worms,
in Vertretung von WILLIGIS, Erzbischof von Mainz und
Erzkanzler des Reiches,
(POTSDAM und GELTOW als östlichste Orte des
BISTUMS MAGDEBURG bis 1157 auf slawischem Territorium)
POTSDAM Namensherleitung:
„Pots“ = „unten“, „pot“ = „unter“,
für wendisches Fischerdorf nördlich der Burg,
„domb“ = „Eiche“, „Dubie“ = „Eichen“ für Burg und Fischerdorf,
oder von:
„Po testam“ = „bei den Eisenschmelzen“ (Raseneisenstein)
auf einer Havelinsel mit einem Wall“ (im 10. Jahrhundert lateinisiert),
„Potestampii“ , bzw. „Poztupimi“ = „vor der Palisadenfestung“
auf einer Insel von urslawisch „stapa“, russisch „stupa“,
jüngere Erklärungen:
„Bootsdamm“ , deutsch, oder von:
„Stupe“ , von slawisch Gewässername / deutscher Flurname (?)
bei Potsdam (1590 / 1704 erwähnt),
oder von einem Personennamen abgeleitet:
„postep“, „Postub“, „Potstampem“ ,
„Postapim“ = „Ort des Postapim“, „Ort des Potztangpim“
1712 erstmalige Veröffentlichung der Urkunde durch
Konsistorialrat und Superintendent FRIEDRICH ERNST KETTNER,
Erster Pfarrer an der St. Benedikt-Kirche in Quedlinburg,
1724 erste Interpretation durch Histographen JACOB PAUL GUNDLING
des in der Urkunde genannten Namens „Poztupimi“ als „Potsdam“,
Datierung auf 993;
1746 erster umfangreicher Versuch einer Erklärung des Inhalts
der Urkunde durch Potsdamer Rektor SAMUEL GERLACH,
1750 Beginn der Deutung des Namens ebenfalls durch GERLACH,
seitdem zahlreiche populäre, wissenschaftlich nicht belegbare Deutungen
und Ableitungen